"Klimaneutrales Bayern - aber sicher nicht ohne Mauerstein!"

MdL Norbert Dünkel und CSU-Bundestagskandidat Ralph Edelhäußer bei Firma Zapf KG in Behringersdorf - Interessanter Gedankenaustausch zum Thema klimaneutrales Bauen - Zielkonflikt zwischen Holz- und Mauerwerksbau

15.09.2021
Interessiert verfolgen MdL Norbert Dünkel (Mitte) und Bundestagskandidat Ralph Edelhäußer (rechts) beim Rundgang durch das Werk die technischen Erläuterungen von Dr. Hannes Zapf zur Kalksandsteinherstellung an der vollautomatisch gesteuerten Fertigungsstr
Interessiert verfolgen MdL Norbert Dünkel (Mitte) und Bundestagskandidat Ralph Edelhäußer (rechts) beim Rundgang durch das Werk die technischen Erläuterungen von Dr. Hannes Zapf zur Kalksandsteinherstellung an der vollautomatisch gesteuerten Fertigungsstr

Schwaig-Behringersdorf – Zu einem interessanten Gedankenaustausch mit anschließender Werkbesichtigung fanden sich CSU-Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel und Bundestagskandidat Ralph Edelhäußer (Roth) bei der Firma Zapf KG in Behringersdorf ein. Der Impuls zum Gespräch ging von Dr. Hannes Zapf aus, der die Kalksandsteinbranche im Hinblick auf „Klimaneutrales Bauen“ und CO2-Emissionen gegenüber der Holzbaubranche massiv benachteiligt sieht. Der persönlich haftende Gesellschafter der Zapf KG, eines mittelständischen Unternehmens mit rund 130 Mitarbeitern an fünf Standorten im Großraum Nürnberg, suchte deshalb den Dialog mit den beiden politischen Entscheidungsträgern.

Marktführer in Bayern
Das Unternehmen Zapf wurde 1899 gegründet und ist Marktführer für Kalksandstein in Bayern. Das Werk in Behringersdorf ist das älteste Kalksandsteinwerk der Welt; in den fast 125 Jahren des Bestehens war das Werk Ausgangspunkt für viele innovative Entwicklungen und Lösungen im Bauen mit Kalksandstein. Aktuell ist die Kalksandsteinbranche dabei, klimaneutrale Produktionsverfahren zu entwickeln. Norbert Dünkel und CSU-Bundestagskandidat Ralph Edelhäußer zeigten sich beeindruckt von den neuesten Innovationen. So sind im Werk Behringersdorf im 2. Quartal 2021 mit Begleitung durch die TH Nürnberg die ersten Recycling-Kalksandsteine gefertigt worden.


 

Kalksandstein: ein nachhaltiges, regionales Produkt!
Dr. Zapf zeigte sich überzeugt davon, dass ohne Mauersteine ein klimaneutrales Bayern im anvisierten Zeitraum bis 2040 nicht zu verwirklichen sei: „Wir brauchen die Politik, damit nicht nur Holzbau, sondern auch unser Metier berücksichtigt und entsprechend gefördert wird“. Er stellte die elementaren Vorzüge von Kalksandstein als regionales, schadstofffreies und Grundwasser neutrales und dazu langlebiges Produkt (120 Jahre und mehr) heraus, das sich aus den drei natürlichen Rohstoffen Quarzsand, Kalk und Wasser zusammensetzt und über die Jahre 30 bis 40 Prozent der CO2-Emissionen wieder aufnimmt. Mit Nachdruck betonte Dr. Zapf deshalb: „Mauersteine wie Kalksandstein sind ein nachhaltiges, kostengünstig und regional hergestelltes Produkt mit kurzen Transportwegen und daher nicht das Problem, sondern die Lösung des Problems“.


 

Zu „Technologieoffenheit und Baustoffneutralität“ verpflichtet!
In einem Schreiben an Ministerpräsident Markus Söder wird von der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM), dessen Vorsitzender Dr. Zapf ist, die einseitige politische Förderung des Holzbaus kritisiert. Hierzu übergab MdL Norbert Dünkel an Dr. Zapf das aktuelle Antwortschreiben vom Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Florian Herrmann. Dieser versichert darin, dass hinsichtlich der Bauweise bei staatlichen Bauten eine Entscheidung auch künftig projektbezogen getroffen werde und kein Baustoff von vorneherein ausgeschlossen sei. Keinesfalls habe die Staatsregierung nur das Bauen mit Holz im Blick, sondern sei einer „Technologieoffenheit und Baustoffneutralität“ verpflichtet. Die Wahl der Baustoffe unter den „jeweiligen projektbezogenen Rahmenbedingungen“ würden jedoch weiterhin dem Bauherrn obliegen.

Um eine rasche und erfolgreiche Umsetzung weiterer geplanter Schritte hin zur Klimaneutralität zu ermöglichen, wünscht sich Dr. Zapf für die Kalksandsteinindustrie seitens der Politik Unterstützung. Norbert Dünkel und Ralph Edelhäußer zeigten sich beeindruckt von den konkreten Plänen und sagten zu, diese zu unterstützen. Norbert Dünkel schlug darüber hinaus eine Folgeveranstaltung mit Staatsministerin Kerstin Schreyer vor.