Sonderpädagogik Ausbildung: Fünf neue Lehrstühle für Bayern

Erweiterung der Studienplätze

17.04.2020
Der Campus der Universität Regensburg - Ab dem Wintersemester 2020/21 sollen hier auch Sonderpädagogen ausgebildet werden. Foto: Uni Regensburg
Der Campus der Universität Regensburg - Ab dem Wintersemester 2020/21 sollen hier auch Sonderpädagogen ausgebildet werden. Foto: Uni Regensburg

Der Aufbau von fünf neuen Lehrstühlen für Sonderpädagogik an der Universität Regensburg, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) schreitet trotz der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie weiter voran. „Auch wenn die Ausbreitung des Corona-Virus momentan unendlich viele Kräfte bindet, denken wir weiterhin an die Zeit nach Corona. Vorhaben, die die Staatsregierung zusammen mit dem Landtag zur Ausweitung der Studienkapazitäten für Sonderpädagogik schon aufs Gleis gesetzt haben, verfolgen wir gemeinsam mit den Universitäten auch in dieser Extremsituation konsequent“, teilt der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel (CSU), in seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Inklusion des Bayerischen Landtags, mit.

In diesem Zusammenhang kann der Abgeordnet erfreut vermelden, dass an der Universität Regensburg seit dem 1. April 2020 alle drei neuen Lehrstühle der sonderpädagogischen Studiengänge zu Geistigbehindertenpädagogik einschließlich inklusiver Pädagogik, Lernbehindertenpädagogik und Pädagogik für Verhaltensstörungen besetzt sind. Wie das Bayerische Bildungsministerium zudem mitteilt, kümmern sich die Verantwortlichen in Regensburg aktuell um die Erstellung der Studienordnung sowie dem Gewinnen von weiterem Lehrstuhlpersonal. Ziel bleibt es, ab dem Wintersemester 2020/21 den vorläufigen Lehrbetrieb aufnehmen zu können.

Ausbildungskapazitäten werden erhöht

Auch an den Universitäten in Würzburg und München, an denen die bisherigen Lehrstühle für Sonderpädagogik jeweils um einen zusätzlichen erweitert werden, laufen die Besetzungsverfahren: Zum 1. Oktober 2020 wird an der LMU ein weiterer Lehrstuhl für inklusive Pädagogik besetzt. Damit decken die insgesamt vier Lehrstühle in München ein breites Fächerspektrum ab, das unteranderem Sprachheilpädagogik, Lernbehindertenpädagogik, aber auch Gehörlosenpädagogik umfasst. In Würzburg ist die Besetzung des neuen – und damit vor Ort sechsten – Lehrstuhls für Sonderpädagogik ebenfalls noch in diesem Jahr geplant. Dieser wird sich auf Pädagogik für Sehbeeinträchtigungen sowie Allgemeine Heil-, Sonder- und Inklusionspädagogik konzentrieren und erweitert das aktuelle Fächerspektrum der Würzburger Universität wesentlich.


„Der Bedarf an Sonderpädagogen steigt. Trotz der aktuellen Krise, halten wir daher an der Erhöhung der Studienkapazitäten fest“, so MdL Norbert Dünkel.  Foto: M. Keilholz

Steigender Bedarf für Inklusion und Regelunterricht  

Der Grund für die Aufstockung der Ausbildungskapazitäten ergibt sich lauf MdL Norbert Dünkel  daraus, dass der Bedarf an sonderpädagogischen Fachpersonal an allen Schulen immer weiter zunimmt und derzeit nicht ausreichend gedeckt werden kann. Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, hat der Freistaat mit der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe Inklusion des Bayerischen Landtags eine umfassende Gesamtstrategie erarbeitet. Neben der Schaffung von jährlich 200 zusätzlichen Stellen für Sonderpädagogen an Bayerns Regelschulen, ist darin auch die Erhöhung der Studienkapazitäten um fünf zusätzliche sonderpädagogische Lehrstühle enthalten. „Angesichts des steigenden Bedarfs bin ich froh, dass alle Beteiligten daran festhalten, die Ausbildungsmöglichkeiten für die dringend benötigten Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen zügig zu erweitern. Die Arbeitsgruppe Inklusion wird unter meiner Führung auch in den nächsten Monaten darauf ganz besonderen Wert legen und den Aufbauprozess weiter konstruktiv begleiten“, so Dünkel.