Münzinghof – Einblicke in ein inklusives Dorf

MdL Norbert Dünkel: „Miteinander leben, statt getrennt! Dorfgemeinschaft beweist das es geht.“

24.09.2018 | Münzinghof/Velden
Cornelia Trinkl (2.v.l.), Norbert Dünkel (Mitte) und Dr. Bernd Eckstein (2.v.r.) waren ganz begeistert von den Münzinghof-Taschen. Rechts ist Michael Taubner, Geschäftsführer des Münzinghofes, zu sehen
Cornelia Trinkl (2.v.l.), Norbert Dünkel (Mitte) und Dr. Bernd Eckstein (2.v.r.) waren ganz begeistert von den Münzinghof-Taschen. Rechts ist Michael Taubner, Geschäftsführer des Münzinghofes, zu sehen

Inklusion selbstverständlich leben: Für den heimischen Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel (CSU) ist das Thema, gleiche Teilhabe für alle, ein Herzensanliegen. Als Vorsitzender der interfraktionellen Arbeitsgruppe Inklusion im Bayerischen Landtag, setzt sich der Abgeordnete in seiner täglichen politischen Arbeit hierfür ein. Norbert Dünkel hat nun, zusammen mit der stellvertretenden Landrätin Cornelia Trinkl und Bezirksrat Dr.  Bernd Eckstein, den Münzinghof besucht. Vor-Ort informierte es sich über dieses vielfältige Dorf, indem bereits seit über 40 Jahren Menschen mit und ohne Behinderung eng zusammen leben.

Als 1978 die ersten Menschen in den verlassenen Bauernhof einzogen und eine Einrichtung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Hilfebedarf aufbauten, konnten sich die Gründer noch nicht vorstellen, dass vier Jahrzehnt später über 150 Menschen im inklusiven Dorf Münzinghof leben und arbeiten sollten.  Auf 20 Wohnhäuser ist die Dorfgemeinschaft mittlerweile angewachsen und beherbergt 72 Menschen mit Handicap. Die Alterspanne der Bewohner reicht dabei von zwei bis 87 Jahren. Neben den einfachen Wohnhäusern gibt es auch noch zehn verschiedene Betriebe im Ort. Von der Käserei bis zu Schreinerei bieten diese den Bewohnern vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. 

Zu Beginn der Besichtigung  führte Michael Taubner, Geschäftsführer des Münzinghofes,  seine Gäste in die Metallwerkstatt. Aus unterschiedlichen Werkstoffen entstehen dort auf Kundenwusch Zaunanlagen, Balkone, Vordächer und vieles mehr. In der gleichen Werkstatt entstehen auch die berühmten Münzinghof-Taschen. Die Besucher zeigten sich von den in Handarbeit hergestellten, farbenfrohen Taschen besonders begeistern und ließen es sich nicht nehmen, ein Exemplar zu kaufen.

Weiter ging es in ein Wohnhaus, indem Menschen mit und ohne Behinderung Seite an Seite leben.  Die Politiker führten hier viele interessante Gespräche mit den Bewohnern und bekamen so einen direkten Einblick in das inklusive Wohnen und die Besonderheiten die damit verbunden sind.



Michael Taubner (rechts), erklärt seinen Gästen die Besonderheiten des Münzinghofes. 

Großer Regionalvermarkter  

Aber nicht nur wegen seines inklusiven Charakters ist der Münzinghof bekannt, sondern auch als großer Regionalvermarkter. Die Landwirtschaft hatte schon immer einen besonderen Stellenwert im Dorf und jedes Jahr packt das gesamte Dorf mit an, wenn das Heu in die Scheune eingebracht wird oder die Kürbisernte bevorsteht. Die hervorragenden Produkte des Münzinghofes sind weit über die Grenzen des Dorfes bekannt und sehr geschätzt. Die Besuchergruppe um Norbert Dünkel war daher besonders gespannt darauf, die einzelnen Lebensmittelbetriebe zu besichtigen.

Der Anfang machte ein Besuch der örtlichen Bäckerei. Seit 1999 werden dort ausschließlich Produkte verarbeitet, die von den eigenen Äckern und Felder stammen. Ganz nach traditioneller Weise wird dort gebacken und die Mitarbeiter mit Handicap sind vollkommen in die Arbeitsabläufe integriert. Das gleiche gilt für die berühmte Hofkäserei. Von der Milch der Hofeigenen Kühe werden hier 22 verschiedene Käsesorten hergestellt, die auch in verschiedenen Naturkostläden der Region zu kaufen sind. Verschiedene Restaurants bieten den Käse vom Münzinghof mittlerweile ebenfalls in ihren Gerichten an. Die Gärtnerei des Münzinghofes wurde als nächste Station besichtigt. Dort wird täglich erntefrisches, saisonales Gemüse angeboten und kann Vor-Ort gekauft werden. Die Gärtnerei ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen, insgesamt arbeiten dort zehn Menschen mit und sechs Menschen ohne Hilfebedarf Seite an Seite. 

Freistaat Bayern fördert Inklusion

Am Ende der Besichtigung zeigte sich Norbert Dünkel von dem vielen Engagement und dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner zutiefst beeindruckt: „Hier im Münzinghof wird Inklusion selbstverständlich gelebt und gemeinsam an einem Strang gezogen. Miteinander Leben statt getrennt, das ist hier das sichtbare Motto. Wir im Freistaat Bayern wollen Inklusion fördern und Menschen mit und ohne Handicap näher zusammen bringen. Der Besuch des Münzinghofes hat mich nochmal darin bestärkt, dass das der richtige Weg ist“, so Norbert Dünkel abschließend.