Einsatz für den Erhalt unserer Kulturlandschaft

MdL Norbert Dünkel zu Besuch beim Hutangerprojekt des Naturschutzzentrums Wengleinpark – Landschafts-Vielfalt und Artenschutz stehen im Mittelpunkt

29.10.2020 | Fränkische Alb / Steinensittenbach
Fränkische Hutanger erhalten! CSU-Politiker informieren sich Vorort: Karl Heinlein vom Wengleinpark, MdL Norbert Dünkel, Marion Fischer, Rainer Wölfel, Andreas Roth und Hans Rupprecht beim Gang über die Weiden (v. links). Foto: Y. Vollweiler
Fränkische Hutanger erhalten! CSU-Politiker informieren sich Vorort: Karl Heinlein vom Wengleinpark, MdL Norbert Dünkel, Marion Fischer, Rainer Wölfel, Andreas Roth und Hans Rupprecht beim Gang über die Weiden (v. links). Foto: Y. Vollweiler

Der Schutz der Natur und der Artenvielfalt ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Landwirtschaft und Artenvielfalt sind hierbei kein Widerspruch, sondern können sich vielmehr ergänzen. Dies zeigt das Naturschutzzentrum Wengleinpark mit seinen Hutangerweiden in der Hersbrucker Alb. Die Idee: Landschaftspflege, Artenvielfalt und lukrative Landwirtschaft miteinander verbinden. Um sich über dieses Konzept zu informieren, haben Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel und Kreisbäuerin Marion Fischer (beide CSU) vor kurzem die Hutangerweide in Steinensittenbach besucht. Der Gebietsbetreuer Rainer Wölfel und Karl Heinlein vom Naturschutzzentrum Wengleinpark boten den Gästen hierbei spannende Einblicke in ihre Arbeit zum Erhalt dieses kulturlandschaftlichen Juwels.

Die kleinteilige, in weiten Teilen noch historische Kulturlandschaft der Fränkischen Alb bei Hersbruck zeichnet sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume aus. Die Hutanger sind darin wie blühende Perlen der Natur. Früher einmal waren es Weideflächen, die durch die gesamte Dorfgemeinschaft wirtschaftlich genutzt wurden und wo Rinderhalter ihre Tiere grasen ließen. Da die meisten Hutanger nie gedüngt oder anderweitig bearbeitet wurden, entwickelten sich wertvolle und artenreiche Biotope. Auch heute noch sind sie wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von selten Pflanzen- und Tierarten. Mit mehr als 120 Einzelflächen in der Region ist die Anzahl der vorhandenen Hutanger einmalig in Deutschland, erklärte Rainer Wölfel seinen beiden Besuchern während einer kurzen Wanderung über die Weiden.      

Ein Stück Heimat erhalten

Das Naturschutzzentrum Wengleinpark kümmert sich dabei bereits seit 1985 darum, diese einzigartigen Naturräume zu pflegen und zu erhalten. Das Hutangerprojekt wurde mit Unterstützung des Bezirks Mittelfranken gegründet und seitdem auch finanziell gefördert. Ziel dabei ist es, praxisnah aufzuzeigen, dass Naturschutz, wirtschaftliche Nutzung und Gemeinwohl nebeneinander und miteinander möglich sind. Etwa durch naturverträgliche Nutzung und Pflege der Landschaft, der Wiedereinführung von Rinderhaltung auf den Weiden und der Regionalvermarktung. Vor allem den Hof in Steinensittenbach haben Rainer Wölfel und Karl Heinlein dabei in den letzten Jahren zu einem Modelbetrieb weiterentwickelt. Auf einer Weidefläche von ca. 60 ha – davon ca. 50 % Hutanger und naturschutzfachlich wertvolle Flächen- halten sie dort von Frühjahr bis Herbst sieben Rinderherden.  Auf speziellen Flächen wird mit wissenschaftlicher Unterstützung untersucht, wie sich die Rinderhaltung auf die Artenvielfalt auswirkt und wie eine naturgerechte Landwirtschaft ökonomisch tragfähiger werden könnte. In Kooperation mit der Landwirtschaftsschule in Triesdorf sollen zudem zukünftig auch angehende Landwirte auf dem Hof ein Praktikum absolvieren können, um mehr über diese besondere Form der Weidehaltung zu erfahren. 

„Ohne die Verbraucher geht es nicht“

Auch wenn das Hutangerprojekt des Wengleinparks grundsätzlich zeigt, wie Artenschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können, ist klar, dass dieses Konzept ohne den Verbraucher nicht funktionieren kann. „Eine nachhaltige, umweltschonende Landwirtschaft wie unsere ist sehr preisintensiv. Unser Fleisch ist daher zwar von einer sehr hohen Qualität, aber eben auch deutlich teurer. Ich bin zwar froh, dass das Bewusstsein für regionale und biologische Lebensmittel steigt, dies muss sich in Zukunft aber auch noch stärker im Kaufverhalten der Kunden zeigen. Nur so kann unsere Form der Landwirtschaft für mehr Bauern attraktiv sein“, so Heinlein. Auch Kreisbäuerin Marion Fischer unterstrich diesen Punkt und betonte, dass viele Landwirte gerne biologisch produzieren würden, sich dies aufgrund des auch heute noch relativ kleinen Marktes aber einfach nicht leisten könnten. 

Freistaat fördert Landwirte und Naturschutz

Umso wichtiger ist daher die Förderung durch den Freistaat. Dünkel machte hierbei deutlich, dass in Bayern unter Markus Söder der Erhalt der Natur oberste Priorität genießt und trotz der Corona-Krise auch weiterhin Projekte zum Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaft gefördert werden. „Die Hutangerweiden machen unsere Kulturlandschaft im Nürnberger Land so besonders und müssen unbedingt erhalten werden. Ohne unsere Landwirte und eine effektive Landschaftspflege wird dies jedoch nicht möglich sein. Ich setzte mich daher in München dafür ein, dass die Weidehaltung zukünftig noch stärker gefördert wird“, so der Abgeordnete am Ende des sehr interessanten Besuchs. 


MdL Norbert Dünkel (Mitte) mit den beiden Gebietsbetreuern Rainer Wölfel (links) und Andreas Roth (rechts), die sich zusammen um die Hutanger im Nürnberger Land kümmern. Foto: Y. Vollweiler