"Wer ein Leben lang arbeitet, muss davon leben können!"

Informationsfahrt der BBV-Ortsobmänner und des VdK Schwarzenbruck in den Bayerischen Landtag

10.10.2019
Gespannt folgen die Gäste, die auf den Sitzen der Abgeordneten Platz genommen haben, den Ausführungen ihres Stimmkreisabgeordneten Norbert Dünkel
Gespannt folgen die Gäste, die auf den Sitzen der Abgeordneten Platz genommen haben, den Ausführungen ihres Stimmkreisabgeordneten Norbert Dünkel

München (csu) – Auf Einladung von MdL Norbert Dünkel waren die Ortsobmänner des Bayerischen Bauernverbands, der VdK Schwarzenbruck und weitere Gäste aus Altdorf zu Besuch im Bayerischen Landtag. Die Gäste brachten bei ihrem heimischen Abgeordneten eine Reihe von aktuellen gesellschaftlichen Themen zur Sprache, wie die Finanzierung der Pflegekosten und die Situation der heimischen Bauern, die sich und ihre Arbeit von der Gesellschaft nicht mehr wertgeschätzt sehen.

Norbert Dünkel, seit Oktober 2013 direkt gewählter Abgeordneter des Nürnberger Landes und Mitglied im Innen- sowie Bildungsausschuss, freute sich über das weiterhin starke Interesse der Bürgerinnen und Bürger aus seinem Stimmkreis an seiner politischen Arbeit.

Im Plenarsaal blieben eine knappe Stunde Zeit, um aktuelle Themen anzusprechen und mit dem Abgeordneten zu diskutieren. Dabei kristallisierten sich die Pflegesituation und die Krise der Landwirtschaft heraus. BBV-Kreisobmann Günther Felßner beklagte, dass sein Berufsstand als Sündenbock für die gesellschaftlichen Unzulänglichkeiten und Probleme herhalten müsse. Felßner: „Wir sind die Buhmänner einer gesättigten Gesellschaft“. Zur Lösung der ökologischen und Klimaprobleme müssten aber alle gesellschaftlichen Schichten ihren Beitrag leisten.


Gruppenbild des VdK Schwarzenbruck und der BBV-Ortsobmänner mit MdL Norbert Dünkel

Zur schwierigen Situation der Bayerischen Landwirte erläuterte Norbert Dünkel: „Wir haben es in den letzten Jahren mit völlig veränderten Rahmenbedingungen zu tun, weil die Europäische Union den Rahmen neu festgelegt hat“ Auch das neue Artenschutzgesetz sei der Versuch, völlig überzogene Forderungen im Zuge des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ abzufedern. Dünkel verwies auf Regelungen der EU zu Sanktionen oder der Verhängung von Strafgeldern. „Die Landwirtschaft gehört leider tatsächlich zu den Branchen, die unter vielen Auflagen leiden. Umso mehr brauchen die bäuerlichen Familienbetriebe unsere zuverlässige Unterstützung und Solidarität“.

Politische Fehlentwicklungen, so Dünkel weiter, könne es in Deutschland auch bei der Energiewende und besonders in der Automobilindustrie geben. „Ein Rückgrat unseres Arbeitsmarktes“ steht vor einem elementaren Umbruch. So würden auch Mittelständler aus dem Nürnberger Land im Kfz-Zuliefererbereich schon jetzt die sich abzeichnende Flaute spüren und Kapazitäten abbauen. Dünkel kritisiert ein verbreitetes „Diesel-Bashing“, während die Elektromobilität in der Gesellschaft bedenkenlos als ideale und einzige Lösung verherrlicht werde. Gleichzeitig werden in vielen Staaten Kinder zur Arbeit eingesetzt um „seltene Erden“ abzubauen, die zur Herstellung der Batterien für E-Autos benötigt werden. Das sei unehrlich und nicht weiter hinnehmbar.
 

„Die Rente reicht nicht zum Leben!“

Ein weiterer Punkt, mit dem sich der Abgeordnete besorgt auseinandersetzte, ist die Versorgung der älteren Bevölkerung. Die Befürchtung, sich im Alter einen Pflegeplatz oder den gewohnten Wohnraum nicht leisten zu können, weil die Rente nicht reicht, sei weit verbreitet.

„Wer ein Leben lang arbeitet, muss davon leben können“, ist für Norbert Dünkel deshalb eine gesellschaftliche Pflichtaufgabe und Notwendigkeit, der sich die Politik und Sozialverbände stellen müssen. Ziel müsse es deshalb sein, so Dünkel weiter, den Pflegeberuf attraktiver zu machen, was bereits in der Ausbildung beginnen müsse und Steuergelder zur Ergänzung der Renteneinahmen zur Verfügung zu stellen.

„Die Politik kann es aber alleine nicht richten“, verwies Dünkel darauf, dass es eine gemeinsame Vorgehensweise mit den Sozialverbänden auf Bundesebene geben müsse.

Abschließend bedankten sich BBV-Kreisobmann Günther Felßner und VdK-Vorsitzende Anita Groß bei Norbert Dünkel für die Einladung und den konstruktiven Gedankenaustausch.