Was beschäftigt die Unternehmen im Landkreis?

MdL Norbert Dünkel im Gespräch mit IHK-Vertretern aus dem Nürnberger Land

14.07.2022 | Lauf / Nürnberger Land
(v.l.n.r.) Der Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion, Thomas Ritter, MdL Norbert Dünkel und MdL Walter Nussel mit den IHK-Vertretern Bernd Härtlein, Johannes Bisping und Lars Hagemann.
(v.l.n.r.) Der Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion, Thomas Ritter, MdL Norbert Dünkel und MdL Walter Nussel mit den IHK-Vertretern Bernd Härtlein, Johannes Bisping und Lars Hagemann.

Lieferengpässe, Energiepreise, Fachkräftemangel – die bayerische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Auch im Nürnberger Land sehen die Unternehmen die Lage kritisch. Kann die Politik hierauf reagieren? Darum ging es im Fachgespräch mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel (CSU), dem Fraktionsvorsitzenden der CSU im Kreistag, Thomas Ritter und IHK-Vertretern aus der Region. Dass Dünkel den Beauftragten der Staatsregierung für Bürokratieabbau, Walter Nussel (CSU), eingeladen hatte, erwies sich dabei als Glücksgriff. Denn auch die Bürokratie bereitet den Firmen im Landkreis Kopfzerbrechen.

Bernd Härtlein hatte bereits eine erfolgreiche Karriere in der Wirtschaft hinter sich, als er beschloss ein internationales Beratungsunternehmen zu gründen. Seitdem ist der Vorsitzende der IHK-Altdorf viel in der Welt herumgekommen und kann die Vorteile Deutschlands als Wirtschaftsstandort gut einschätzen. Doch die grundsätzlich positiven Voraussetzungen wurden aus seiner Sicht in den letzten Jahren durch Auflagen, ausufernde Bürokratie und andere Hemmnisse immer weiter eingeschränkt.

Bayern Vorreiter beim Bürokratieabbau

Dem kann Johannes Bisping, IT-Kommunikations-Unternehmer und IHK-Vorsitzender in Lauf, nur zustimmen. So sind mittlerweile aus Planungen für Bauvorhaben zur Entwicklung der hiesigen Unternehmen, aber auch aus dem wichtigen Glasfaser- und Infrastrukturausbau, nervenaufreibende Papierkriege geworden. Der Laufer wünscht sich daher in Zukunft wieder mehr Vertrauen in den gesunden Menschenverstand. „Es kann nicht sein, dass wir uns wegen ein paar schwarzen Schafen „Tot“-regulieren und alles doppelt- und dreifach geregelt haben wollen“, so Bisping.

Die CSU-Politiker können dieser Einschätzung nur zustimmen. „Viele Unternehmen, Verwaltungen und Ehrenamtliche fühlen sich von der Bürokratie erdrückt. Hier müssen wir gegensteuern. Wir brauchen wieder mehr anpackendes Entscheiden statt absicherndes Verwalten“, so Dünkel. Auch für Walter Nussel sind diese Klagen keine Überraschung. Seit mittlerweile fünf Jahren kämpft der Herzogenauracher Landtagsabgeordnete als Beauftragter der Staatsregierung gegen die Bürokratie. Dabei konnte er mit seinen Mitarbeitern schon spürbare Erfolge verbuchen, weshalb in Bayern die Lage auch von den IHK-Vertretern besser eingeschätzt wird als in anderen Bundesländern. Unermüdlich ist Nussel im Auftrag des Ministerpräsidenten im Freistaat unterwegs, prüft bürokratische Abläufe und erarbeitet Verbesserungsvorschläge. Ministerpräsident Markus Söder möchte das Tempo nun weiter erhöhen. Seit 1. Juni gibt es daher den in der Staatskanzlei angesiedelten Bayerischen Normenkontrollrat mit Nussel als Vorsitzendem. Als „Bürokratie-TÜV“ soll dieser die Staatsregierung bei der Entbürokratisierung beraten.


Im offenen Austausch wurden die aktuellen Herausforderungen für die Firmen im Nürnberger Land diskutiert. Foto: Büro Dünkel

Energiepreise müssen sinken!

Neben der Bürokratie sind vor allem die steigenden Preise für die Firmen im Nürnberger Land ein Problem. Dies machte Lars Hagemann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Nürnberg und zuständig für den Landkreis, anhand einer Blitzumfrage unter den 47 Mitgliedern und Gästen der drei IHK-Gremien im Nürnberger Land anschaulich sichtbar. So gaben bei den Rückantworten beispielsweise 85 % der Befragten an, dass die hohen Energie- und Rohstoff-preise für ihr Unternehmen ein hohes Risiko darstellen und 74 % sehen in der Inflation eine große Gefahr. 

Norbert Dünkel fordert daher, dass die Bundesregierung endlich entschieden gegen die hohen Energiepreise vorgehen müsse. „Gerade für Menschen mit niedrigem Einkommen oder Berufspendler wird es immer schwieriger die Kosten zu stemmen. Aber auch für unsere bayerischen Unternehmen sind die Strompreise mittlerweile ein großer Wettbewerbsnachteil. Wir sind auf eine starke Wirtschaft angewiesen, andernfalls droht Arbeitslosigkeit. Die Steuern auf Heizöl, Diesel und Strom müssen jetzt runter!“, so der heimische Abgeordnete.