Millionenzuschuss für Instandsetzung der Spitalkirche

Freistaat Bayern beteiligt sich mit über einer Million Euro aus dem Entschädigungsfonds an Sanierung des historischen Hersbrucker Baudenkmals

14.10.2021
Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der historischen Spitalkirche werden vom Freistaat Bayern mit 1.050.000 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt.
Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der historischen Spitalkirche werden vom Freistaat Bayern mit 1.050.000 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt.

Hersbruck – Die Instandsetzung der Spitalkirche St. Elisabeth in Hersbruck wird durch den Freistaat Bayern mit 1.050.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Diese freudige Mitteilung hat Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel diese Woche von Kunstminister Bernd Sibler erhalten.

Eigentümerin des Baudenkmals ist die Elisabeth-Spitalstiftung Hersbruck. Sinn und Zweck des Entschädigungsfonds, der vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen wird, ist es, dem Denkmaleigentümer, dem die Übernahme der vollen Instandsetzungskosten nicht zugemutet werden kann, finanziell unter die Arme zu greifen. Um die Spitalkirche zu erhalten, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in Höhe von zwei Millionen Euro notwendig.

Dünkel: „Allein schon durch ihre Verschmelzung von Kirchenraum und Spitalgebäude ist die Spitalkirche St. Elisabeth eine architektonische Besonderheit. Auch die sehr gut erhaltene Ausstattung mit ihrem spätgotischen Kreuzigungsaltar und vielen weiteren Kostbarkeiten sowie die authentisch überlieferte Pfründnerwohnung machen sie zu einem herausragenden Baudenkmal mit überregionaler Bedeutung. Ich freue mich daher sehr, dass wir diesen einzigartigen Sakralbau mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, so der heimische Landtagsabgeordnete.


Kirchenbau aus dem frühen 15. Jahrhundert

Die Spitalkirche St. Elisabeth ist im frühen 15. Jahrhundert als zum Spital gehöriger Kirchenbau entstanden. Der an sich relativ schlichte, den südlichen Abschluss des Spitalbereichs markierende Kirchenbau ist im Inneren geprägt durch die Überlagerung des um 1415/16 erbauten Langhauses mit dem um 1560 in dieser Form eingefügten Südende des Spitalgebäudes. Im westlichen Teil des Langhauses entsteht durch die Verschneidung der beiden Bauteile ein etwas niedrigerer, von sechs mächtigen Eichenstützen in drei Schiffe unterteilter Raumteil. Das darüber liegende, ursprünglich ausschließlich vom Spital aus erreichbare Obergeschoss beherbergt die ehemalige Pfründnerwohnung sowie zwei Kammern, von denen aus Spitalinsassen über Fensteröffnungen in den Kirchenraum blicken und den Gottesdienst verfolgen konnten.




Historische Ausstattung

Bemerkenswert ist auch der historische Ausstattungsbestand der Kirche. Herausragendes Stück ist dabei der spätgotische Kreuzaltar, dessen Skulpturen der Schule des Veit Stoß und dessen Gemälde neuerdings dem Meister des Fürther Altars zugeschrieben werden. An weiteren Ausstattungsstücken sind insbesondere der Hochaltar, die Kanzel, der Orgelprospekt sowie die im gesamten Kirchenraum erhaltenen Chor- und Laiengestühle hervorzuheben. Neben dem Kirchenraum selbst ist auch die dazu gehörige Pfründnerwohnung sehr authentisch überliefert, unter anderem mit einer reichen Wandvertäfelung von 1608 in der Stube. Im Zuge der Sanierung ist eine Gesamtinstandsetzung der Kirche vorgesehen.