Mehr Inklusion wagen

Startschuss für „Inklusive Region Nürnberger Land“ gefallen

01.06.2022 | Lauf / Nürnberger Land
Schulamtsleiter Joachim Schnabel stellt den Teilnehmer des Inklusionsgipfels das Konzept der Inklusiven Region vor. Auf dem Podium: Landrat Armin Kroder (r.), MdL Norbert Dünkel (2. v. r.), Gerhard Kleindiek (l.), Dr. Eduard Gradl (2. v. l.).
Schulamtsleiter Joachim Schnabel stellt den Teilnehmer des Inklusionsgipfels das Konzept der Inklusiven Region vor. Auf dem Podium: Landrat Armin Kroder (r.), MdL Norbert Dünkel (2. v. r.), Gerhard Kleindiek (l.), Dr. Eduard Gradl (2. v. l.).

Auf Einladung von Landtagsabgeordnetem Norbert Dünkel und Schulamtsleiter Joachim Schnabel trafen sich Vertreter von Schulen, Jugendamt und vielen Bildungseinrichtungen im Landratsamt Nürnberger Land, um über die Verbesserung der schulischen Inklusion im Landkreis zu beraten. Einig waren sich die Teilnehmer, dass es hierfür eine stärkere Vernetzung aller Akteure bedarf. Dies soll nun mit der Etablierung einer „Inklusiven Region Nürnberger Land“ auf den Weg gebracht werden.

Norbert Dünkel, Vorsitzender der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe Inklusion im Bayerischen Landtag, erklärte einleitend, was er mit seiner Initiative erreichen möchte: „Der Freistaat hat vor einigen Jahren das Konzept Inklusiver Regionen entwickelt. Dabei sollen vernetzte Strukturen auf der Landkreisebene etabliert werden, um gezielt Inklusionsprojekte voranzubringen. Somit kann auf die Besonderheiten der Regionen eingegangen und vorhandene Potenziale optimal genutzt werden. Bisher gibt es bereits sieben Inklusive Regionen in Bayern. Als Landtagsabgeordneter für das Nürnberger Land möchte ich, dass sich auch unsere Region weiterentwickelt und noch mehr Teilhabe für alle ermöglicht“, so Dünkel bei seiner Begrüßung.

Landrat Armin Kroder ergänzte in seinem Grußwort, dass im Landkreis bereits einiges für die Inklusion getan wurde, die Bedarfe in Zukunft aber weiter ansteigen werden. Kroder unterstützt daher den Vorschlag der Gründung einer Inklusiven Region. Dr. Eduard Gradl und Gerhard Kleindiek von der Regierung Mittelfranken stellten den Teilnehmenden des Inklusionsgipfels dann die Lage im Regierungsbezirk dar und erklärten ihre Bereitschaft, den weiteren Prozess im Landkreis eng begleiten zu wollen. 

Viel erreicht aber noch nicht am Ziel

Schulamtsleiter Schnabel und sein Team gingen anschließend auf die konkrete Situation im Landkreis ein. Aus Sicht des Schulamtes ist in den letzten Jahren durch den Freistaat und den Landkreis schon einiges auf den Weg gebracht worden. Neben einer Beratungsstelle Inklusion gibt es mittlerweile auch eine Beauftragte für inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung im Haus. Gleichzeitig ist das Angebot für Kinder mit Förderbedarf an den Schulen kontinuierlich ausgebaut worden. Dank immer mehr Kooperationsklassen und mehr Betreuungsstunden für die Einzelinklusion gibt es eine steigende Zahl von Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf in den örtlichen Regelschulen. 

Resolution verabschiedet 

Schnabel betonte die Notwendigkeit hierbei nicht nachzulassen und die Inklusion im Nürnberger Land auf eine neue Stufe zu heben. Die bestehenden vielfältigen Angebote im Landkreis enger zu vernetzen, ist dabei der Schlüssel. Für die Zukunft sollen nun konkrete Projekte in Arbeitsgruppen erarbeitet werden. Die Teilnehmer des Inklusionsgipfels entschieden sich dafür, dass die Inklusive Region Nürnberger Land vor allem die inklusive Unterrichtsentwicklung, den Ausbau der Inklusion an allen Schularten sowie die Übergänge vom Kindergarten bis in das Berufsleben als Schwerpunkt in den Blick nehmen sollte. Darüber hinaus sind Projekte zum Thema inklusive Kommunen und zum Ausbau bestehender Unterstützungsnetzwerke angedacht. Um diese Ansätze mit Leben zu füllen, verabschiedeten die Teilnehmenden des Inklusionsgipfels im Anschluss einstimmig einen Beschluss. In diesem sprachen sie sich für eine Gründung der Inklusiven Region Nürnberger Land aus und bitten den Kreistag darum, die Ziele, den Zeitplan und die Organisationsstruktur mit dem Schulamt zu beraten und anschließend zu beschließen.


Welche Themen sollte die Inklusive Region Nürnberger Land besonders in den Fokus nehmen?  Dies diskutierten die Teilnehmer des Inklusionsgipfels mit Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel (r.). Foto Büro Dünkel.   

Kreistag soll darüber abstimmen 

Nach der politischen Flankierung durch den Kreistag ist vorgesehen, dass die Arbeitsgruppen mit der Ausgestaltung der einzelnen Projekte beginnen. Im Rahmen eines Lenkungskreises sollen die Arbeiten koordiniert und regelmäßig evaluiert werden. Die Koordination liegt beim Schulamt. Norbert Dünkel und Joachim Schnabel haben dabei das Ziel ausgerufen, dass das Nürnberger Land spätestens in zwei Jahren den Titel „Inklusive Region“ vom Freistaat erhalten solle.