Start der Initiative "Inklusive Regionen"

Dünkel: „Auch für das Nürnberger Land wünschenswert.“

10.01.2020 | Nürnberger Land
Norbert Dünkel, hier während einer Rede im Bayerischen Landtag, setzt sich seit Jahren für eine Weiterentwicklung der Inklusion an Schulen ein.
Norbert Dünkel, hier während einer Rede im Bayerischen Landtag, setzt sich seit Jahren für eine Weiterentwicklung der Inklusion an Schulen ein.

Die Inklusion gehört zu den Kernaufgaben des bayerischen Schulsystems und greift das Anliegen der UN-Behindertenrechtskonvention auf. Mit dem Start der gemeinsamen Initiative von Kultusministerium und Sozialministerium für weitere „Inklusive Regionen“ in Bayern, möchte Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel auch im Nürnberger Land einen Ausbau der Inklusion stärker befördern. Als Vorsitzender der „Fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe Inklusion“ im Bayerischen Landtag, hat sich Dünkel für die Weiterentwicklung der Inklusion von Menschen mit Behinderung in den letzten Jahren besonders stark gemacht. „Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf können gemeinsam lernen – das beweisen unsere Schulen tagtäglich. In Bayern setzen wir auf passgenaue Konzepte um unsere Kinder noch besser und individuell zu fördern. Mit der Initiative ‚Inklusive Regionen‘ entwickeln wir Bildungsangebote vor Ort weiter – von der Kita über die Schule bis hin zum Einstieg in Beruf oder Studium.“, so der Abgeordnete. Wie bereits beim Bildungsempfang mit Kultusstaatssekretärin Anna Stolz im Herbst des vergangenen Jahres angekündigt, will Norbert Dünkel deshalb Schulleitungen und das Schulamt Nürnberger Land zusammenführen, um weitere Möglichkeiten zur Entwicklung der Inklusion im Landkreis zu besprechen.

Die bayerische Initiative setzt auf die Vernetzung schulischer und außerschulischer Akteure in den Regionen, um individuell passgenaue und vertiefte Formen eines gemeinsamen Unterrichts und abgestimmter unterstützender Angebote für Schülerinnen und Schüler mit und ohne besonderen Förderbedarf für alle Schularten zu erproben. Die Stadt Kempten hat als erste Inklusionsregion bereits drei Jahre sehr positive Erfahrungen mit diesem Modell gemacht. Mit verschiedenen Ansätzen und Projekten bringen alle Beteiligten vor Ort die inklusive Bildung weiter voran. Beispielhaft ist die Einrichtung von sogenannten FLEX-Klassen. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen individuell schulisch und sozialpädagogisch gefördert und die Eltern durch aufsuchende Sozialarbeit und Elterntraining in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt. 

Inklusion an den bayerischen Schulen 

Seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland 2009 haben bayerische Schulen sowohl konzeptionell als auch inhaltlich und organisatorisch vielfältige Maßnahmen für eine inklusive Schulentwicklung eingeleitet. Mittlerweile gibt es in Bayern insgesamt 377 Schulen, die das Profil Inklusion ausgebildet haben. Sie unterstützen so in besonderer Weise das gemeinsame Lernen und Leben von jungen Menschen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. Zur Unterstützung der Inklusion stellt der Freistaat seit 2011 jedes Jahr neue und zusätzliche 100 Lehrerstellen zur Verfügung. Im Schuljahr 2019/2020 sind es bereits 900 Stellen. Seit dem Schuljahr 2019/20 werden auf Initiative von Norbert Dünkel außerdem jährlich 100 neue Stellen für multiprofessionelle Teams in den Landkreisen zur Verfügung gestellt um die Regelschullehrer zu entlasten und zu ergänzen. Außerdem nimmt Bayern gezielt Investitionen in die Lehrerbildung vor: So werden die Kapazitäten der bayerischen Universitäten zur Ausbildung von Lehrkräften für Sonderpädagogik deutlich ausgebaut. Ein Basiswissen Inklusion ist für alle Lehramtsstudierenden verpflichtender Studieninhalt. Für Lehrkräfte steht zudem ein breites Angebot an Fortbildungen zur Verfügung.